Neues Seminarangebot der SVLFG in Rheinland-Pfalz - Betriebsübergabe: Ein Gesundheitsthema

Eine Betriebsübergabe bedeutet Wechsel und Veränderungen in sämtlichen Organisationsstrukturen. Mit oft großen Auswirkungen auf den Übergeber, Übernehmer, auf die Familienstruktur, aber auch auf die Mitarbeitenden. Wie ist das Rollenverständnis des Übergebers nach der Übergabe? Kann er loslassen? Wie wird der Betrieb weitergeführt? Die richtige Kommunikation zwischen Übergeber und Übernehmer und auch mit Mitarbeitenden ist wichtig. Das kann entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten sein und beeinflusst so auch die betriebswirtschaftliche Situation des Betriebes.

Übergänge im Leben können Krisen auslösen – oder eine Chance für die Zukunft sein. Betriebsübergaben in Familienbetrieben sind mehr als nur ein vertraglicher Akt. Ein Leben voller Arbeit, Herzblut und Hingabe für den Betrieb steckt dahinter. Dementsprechend ist der Schwerpunkt der Seminare die persönliche Seite der Betriebsübergabe. Was der jeweilige Betriebsübergeber als belastend empfindet, ist sehr unterschiedlich: Generationenkonflikte, Probleme mit weichenden Erben, Verlust der Entscheidungshoheit oder sogar des Lebensinhaltes. Ziel der Seminare ist vor allem, sich die belastenden Themen bewusst zu machen, kritisch zu reflektieren und so Stress zu vermindern. Oft liegt die Lösung darin, die eigene Sichtweise oder die persönliche Einstellung zu ändern und so derzeitigen wie künftigen Belastungen entgegenzusteuern.

Die SVLFG beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem Thema. In einer wissenschaftlich begleiteten Versichertenbefragung stellte sich heraus, dass eine ungeklärte Übergabesituation belastet und sogar krank machen kann. Wichtig ist, sich rechtzeitig mit der Übergabe seines Lebenswerkes zu beschäftigen. Voraussetzung ist, dass man die Bedürfnisse und Erwartungen der nächsten Generation kennt und sich seiner eigenen Bedürfnisse bewusst ist. Hier geht es nicht nur um wirtschaftliche Bedürfnisse, sondern oft auch um Befindlichkeiten und persönliche Dinge.

Geleitet und moderiert werden die viertägigen Seminare, die bundesweit stattfinden, von Sozialpädagogen oder Psychologen. Präventionsmitarbeiter der SVLFG und juristische Fachleute sind in die Seminare eingebunden. Die seit vielen Jahren im Bundesgebiet durchgeführten Seminare haben gezeigt, dass sich die Teilnehmenden auch gegenseitig immens helfen – alle sind in der gleichen Situation und der Austausch untereinander ist wertvoll. Es gibt für keine Situation ein Patentrezept – wer im Anschluss konkret ins Handeln kommt und mit den Familienmitgliedern offen über die jeweiligen Erwartungen und Möglichkeiten redet, ist auf dem richtigen Weg. Auf eine Betriebsübergabe sollte man sich lange vorbereiten. Es ist ein Prozess, auf den man sich – wenn nötig auch mit Hilfe von außen – einlassen sollte. „Nichts verschafft mehr Ruhe als ein gefasster Entschluss“ – dieser Spruch spiegelt wider, wie sehr ungeklärte Situationen belasten können.

Die Betriebsübergabe ist ein Prozess. Alle Beteiligten sollten offen und ehrlich über ihre Bedürfnisse und Erwartungen reden, Hilfen von außen annehmen und ohne Zeitstress Beratungsangebote zu steuerlichen, rechtlichen aber auch emotionalen Themen nutzen. Weitere Informationen zum Seminar gibt es unter der Telefonnummer 0561 785-16437 sowie im Internet unter www.svlfg.de/betriebsuebergabe-ein-gesundheitsthema. Dort ist auch eine Online-Anmeldung zum Seminar möglich.