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Waldsicherheitstage: Techniken zum Gesundheits- und Arbeitsschutz im Fokus

26.11.2021

Vergrößerung des Bildes für Ein Forstarbeiter stellt einer Gruppe auf einer Freifläche eine ergonomische Arbeitsweise vor..
Ergonomische und zeitgemäße Pflanzverfahren sowie richtiger Hautschutz für die Arbeit auf Freiflächen. Vorgeführt durch Sebastian Hammer, Florian Leidig und Martin Kessler (alle FBZ) sowie Torsten Windecker (SVLFG).

„Der Mensch bei der Waldarbeit – Waldarbeit aber SICHER“ war das Thema der ersten gemeinsamen Waldsicherheitstage, zu denen das Forstliche Bildungszentrum Rheinland-Pfalz (FBZ) und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) eingeladen hatten. Vom 2. bis 4. September 2021 informierten sich die Teilnehmenden in der Gemeinde Alpenrod bei Hachenburg über aktuelle und moderne Techniken mit Fokus auf Ergonomie, Gesundheits- und Arbeitsschutz – auch unter dem Eindruck des Klimawandels.

 

Godehard Ontrup vom Ministerium für Klima, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) begrüßte die Teilnehmenden zu der Veranstaltung.

Ein Online-Programm stimmte zunächst auf die Herausforderungen ein. In vier Fachvorträgen und weiteren Kurzvorträgen am Eröffnungsabend konnten sich Privatwaldbesitzer, forstliche Lohnunternehmer sowie Beschäftigte der Forstverwaltung über aktuelle und künftige sicherheitsrelevante Anforderungen bei der Waldarbeit informieren. Während der nachfolgenden Praxistage stellten Spezialisten des FBZ und der SVLFG auf Waldflächen sichere und ergonomische Arbeitsverfahren vor. 

Austausch, Vernetzung, Diskussion

Die Experten vor Ort standen für Fragen und Austausch zur Verfügung. Ein Info-Point zu Beginn des Rundwegs stellte Wissenswertes über den Landesbetrieb Landesforsten, Akkutechnik, Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sowie die SVLFG zur Verfügung. Die Möglichkeit, die Erkenntnisse zu diskutieren und sich auszutauschen, rundete die Veranstaltung ab.

Fachvorträge zum Arbeitsschutz

Die Fachvorträge am Eröffnungsabend konnten auch online verfolgt werden und befassten sich mit folgenden Themen: 

  • "Fachfirmen für den Holzeinschlag schnell und einfach beurteilen" von
    Klaus Klugmann, Branchenreferent Forsten und Jagd der SVLFG
  • "Arbeitsschutz im Klimawandel" von Dr. Alexandra Riethmüller, Referentin für biologische Gefährdungen der SVLFG, und Thomas Münch, Präventionsexperte der SVLFG und Teamleiter im nördlichen Rheinland-Pfalz
  • "Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS)" von Torsten Papke, Präventionsexperte der SVLFG und Abschnittsleiter der Prävention in Nordrhein-Westfalen
  • "Zertifizierungssysteme und deren besondere Anforderungen an den Arbeitsschutz" (Anmoderation durch Bernd-Peter Räpple, MKUEM):
  1. PEFC - Lara Ruppel, Regionalassistentin PEFC Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland
  2. FSC - Gerhard Kuske, GFA Certification
  3. RAL - Klaus Wiegand, geschäftsführender Vorstand der Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e. V.
  4. KUQS: Kompetenznachweis in Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsmanagement für forstwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen - Jens Tipmann, Kompetente Forstpartner
  5. DFSZ: Deutsches Forst-Service-Zertifikat - Dr. Brigitta Hüttche, geschäftsführendes Vorstandsmitglied VdAW
Vergrößerung des Bildes für Ein Forstarbeiter führt einer vierköpfigen Gruppe im Wald die seilunterstützte Fällung vor..
Seilunterstützte Fällung – sichere Holzernte in geschädigten Beständen. Vorgeführt durch Thomas Wickert (SVLFG) sowie Raoul Hoffmann und Felix Reusch (beide FBZ).

Know-how und modernste Technik im Wald vorgeführt

Während der Folgetage stand die Praxis im Fokus. Am ersten Halt wurden ergonomisch gestaltete Pflanzverfahren vorgeführt. Fachkräfte der SVLFG informierten über auftretende Gefahren auf der Freifläche und wie man sich bei dieser Arbeit wirksam schützen kann. Hierzu zählen insbesondere die Belastungen durch UV-Strahlungen und Zecken. Zeckenstiche können zu Borreliose, starke UV-Belastungen auf ungeschützten Hautpartien zu weißem oder schwarzem Hautkrebs führen.

In einem geschädigten Buchen- und Fichtenwald demonstrierten FBZ und SVLFG sichere Fälltechniken unter Einsatz modernster Verfahren und Unterstützung durch einen Seilzug. Ziel ist es, die hohe Anzahl an Unfällen zu reduzieren. Trotz eines generellen Rückgangs der Unfallzahlen im Wald gab es im Jahr 2020 immer noch tödliche Unfälle während der Holzernte. 

Vergrößerung des Bildes für Forstarbeiter stehen an einem Stand und erklären einer Gruppe die Arbeit mit (Funk-)Fällkeilen. .
Sichere Holzernte in geschädigten Beständen mit (Funk-)Fällkeilen. Vorgeführt durch Konrad Scholzen (SVLFG), Tim Bettgenhäuser und Marco Reetz (beide FBZ).

Sichere Fäll-, Schnitt- und Sägetechniken

Auf der Fläche mit von Trockenheit und Borkenkäfer geschädigten Fichten standen sichere Fälltechniken unter Einsatz mechanischer Fällkeile im Fokus. Eindrucksvoll wurde gezeigt, wie auch in geschädigten Wäldern die Arbeitssicherheit gewährleistet werden kann.

Vergrößerung des Bildes für Eine Forstarbeitern führt im Wald den Umgang mit dem Gerät Spacer vor..
Ergonomische Arbeitsverfahren und Akkutechnik im Vergleich zu Verbrennungsmotoren. Vorgeführt durch Franziska Mahlke und Andreas Schäfer (beide FBZ) sowie Stefan Maxein (SVLFG).

Die letzte Station befasste sich mit Schnitt- und Sägetechniken, die in jungen Wäldern Anwendung finden. Präsentiert wurde den Teilnehmenden der Einsatz des modernen und ergonomischen Geräts „Spacer“. Gleichzeitig wurden Akku- und Kraftstoffgeräte miteinander verglichen und die Vor- und Nachteile diskutiert.