Im Dialog zum Anwenderschutz
Am 10. Dezember 2019 veranstaltete die SVLFG ein Fachkolloquium zum Anwenderschutz bei Pflanzenschutzmaßnahmen. Hier finden Sie die Informationen.
Sicher und praxisgerecht
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gehört für einen Großteil der Versicherten der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zu ihren Arbeitsaufgaben. Ein sicherer und praxisgerechter Anwenderschutz ist uns deshalb ein wichtiges Anliegen.
2018 haben Anpassungen der Anwendungsbestimmungen von Pflanzenschutzmitteln durch die Zulassungsbehörden den Gesundheitsschutz stärker in den Fokus gesetzt. Damit wurden jedoch auch Fragen bei den Beteiligten aufgeworfen. Vor diesem Hintergrund hat die SVLFG hierzu Präventionsexperten, Vertreter der berufsständischen Organisationen, der Zulassungsbehörden und der chemischen Industrie eingeladen, um eine Plattform für einen Austausch zu bieten und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten
Aus der Agenda
Präventionsexperte Sebastian Dittmar informierte über das Regelwerk und die Präventionsmaßnahmen der SVLFG für die Anwender. Dort steht derzeit die zielgruppenorientierte Aufbereitung der Informationen im Mittelpunkt. Außerdem gab er Ausblick auf ein Forschungsvorhaben zur Exposition von Traktorenkabinen.
Plattform für den Austausch
Aus der Diskussion:
Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, stellte die Anforderungen aus Praxissicht dar. Er sprach über die Verfügbarkeit von Daten im Anwenderschutz und forderte eine inhaltliche Überarbeitung des Sachkundenachweises sowie die Zurverfügungstellung von rechtssicherem Informationsmaterial für Arbeitgeber. Der Deutsche Weinbauverband setzt sich auch für eine Vereinfachung der Produktinformationen nach einem Ampelsystem ein, welches die erforderliche Persönliche Schutzausrüstung (PSA) auf einen Blick erkennen lässt.
Ulrich Löhr, Vizepräsident des Landvolk Niedersachsen, ließ keinen Zweifel an einem sachgerechten und wirksamen Anwenderschutz aufkommen, mahnte jedoch praxisgerechte Lösungen der Industrie an. Ein Beispiel sei das Befüllen der Pflanzenschutzspritze aus Kanistern heraus. Hierfür werde keine vernünftige Lösung angeboten und so an den Bedürfnissen der Praxis vorbei produziert.
Sebastian Dittmar, Referent der SVLFG, informierte die Teilnehmenden über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen, die Verwendung von PSA sowie über neueste Entwicklungen in der Landtechnik. Des Weiteren wird Handlungsbedarf in der Qualifizierung von Anwendern gesehen.
Die Teilnehmenden zogen ein positives Resümee aus der Veranstaltung. Eine Folgeveranstaltung wird als geeignet gesehen, um auf den konstruktiven Beiträgen aufzubauen und die weiteren Entwicklungen zu beraten.
Ausstellungsimpressionen
In der begleitenden Ausstellung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, moderne Persönliche Schutzausrüstung (PSA) kennenzulernen. Zu den Exponaten gehörte neben Schutzkleidung für den Umgang mit konzentrierten Pflanzenschutzmitteln erstmalig auch PSA für Nachfolgearbeiten.
Im Außengelände konnte ein Schmalspurtraktor für den Einsatz im Weinbau mit einer innovativen Schutzkabine der Kategorie 4 (nach der Sicherheitsnorm EN 15695) besichtigt werden.
Dieser schützt auf Knopfdruck vor Pflanzenschutzmitteln. Ausgestattet mit innovativer Lüftungstechnik und Kabinenluftfilter im Kabinendach, Bedienelementen für Kategorie 4 - System und einer Systemanzeige über dem Armaturenbrett in der Lenkkonsole steigert dieser Traktor Komfort und Sicherheit beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln.
Nach Betätigung der Aktivierungstaste oben rechts im Kabinendach regelt das System alle Vorgänge komplett automatisch.
Ihr Ansprechpartner
-
- Herr Dittmar