Vorstandsvorsitzender Martin Empl appelliert an Politik
23.01.2025
„Stärken Sie die Stellung derer, die unsere Kulturlandschaft pflegen und für unsere Nahrungsmittel sorgen“, richtete der Vorstandsvorsitzende der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Martin Empl gleich zu Beginn seiner Rede anlässlich des SVLFG-Begegnungsabends zur Grünen Woche in Berlin seinen Appell an die Gäste aus der Politik.
Damit würden sie auch die notwendigen Strukturen im ländlichen Raum stärken, so Empl. Unter den Gästen begrüßte er unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Zugleich ging aber auch ein Dank Empls in Richtung Politik für die Unterstützung im vergangenen Jahr und das unbürokratische Miteinander. Er versicherte, dass der Berufsstand wisse, wen es im Bundestagswahlkampf zu unterstützen gilt, damit die Grüne Branche eine Zukunft hat.
Zupacken und Handeln notwendig
Der alljährliche Begegnungsabend der SVLFG anlässlich der Grünen Woche dient dem Kennenlernen und dem Austausch, der Vernetzung sowie der gemeinsamen Suche nach Lösungsmöglichkeiten für die bestehenden Herausforderungen. „Gerade in einer Zeit der Krisen und Unsicherheiten ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben“, so Empl. Man müsse aber nicht nur darüber reden, wo der Schuh drückt, sondern auch beherzt zupacken und handeln. Martin Empl sieht die SVLFG hierbei als einen unbürokratischen Partner.
Der Vorstandsvorsitzende wies auf die gravierend steigenden Fallzahlen psychischer Belastungen, Burnout und Suiziden in der Landwirtschaft hin. Auswertungen zeigen, dass die Ursachen hierfür im hohen Maße in einer mangelnden Planbarkeit für Betriebsleitende liegen. Eine verlässlichere Politik sei nötig, damit Entscheidungen Bestand hätten und zum Beispiel Ställe nicht kurze Zeit nach dem Bau als veraltet gelten und das Unternehmen womöglich in die wirtschaftliche Krise schlittert, zeigte Empl auf. „Schafft die Politik es nicht, mehr Verlässlichkeit zu garantieren, stärkt dies auch die politischen Ränder.“
Die neue Berufskrankheit Parkinson wird nach Erwartungen der SVLFG zu einer Belastung der Versichertengemeinschaft in dreistelliger Millionenhöhe führen. Hierfür sei die Unterstützung des Bundes erforderlich, mahnte Empl. Ihm sei es unverständlich, warum die zuständigen Ministerien nicht das eigene Bundesinstitut für Risikobewertung einschalten, um verlässliche Grundlagen auf Basis deutscher Gegebenheiten einbringen zu können. Stattdessen stütze man sich auf französische Studien und unterlasse es, notwendige Expositi-onszeiten vor Eintritt der Berufskrankheit festzulegen.
Empl lobte schließlich auch die gute Zusammenarbeit mit Acker e. V. im Rahmen des Bildungsprogramms „AckerRacker“. Damit sollen Kindern in Kitas und Kindergärten sowie in landwirtschaftlichen Betrieben gesunde und unverarbeitete Lebensmittel nähergebracht werden, um nicht nur das Lebensmittel wertzuschätzen, sondern auch die damit verbundene Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte.