Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) unterstützt den EU-Krebsplan.
Bis zum Jahr 2040 sollen 95 Prozent aller Europäerinnen und Europäer Nichtraucher sein, so lautet das im Krebsplan festgeschriebene Ziel der Europäischen Union. „Wir wollen das auch in der deutschen Landwirtschaft erreichen“, sagt Rudolf Heins, SVLFG-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Prävention der AIM (internationaler Verband der gemeinwohlorientierten Krankenversicherer).
Wege aus der Sucht
„Wer erst einmal mit dem Rauchen angefangen hat, für den ist es oft schwer, davon wieder loszukommen. Darum erleichtern wir unseren Versicherten den Ausstieg aus der Nikotinsucht“, so Heins. Die SVLFG bezuschusst als Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) Gesundheitskurse, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert wurden. Das Angebot beinhaltet auch Kurse zur Raucherentwöhnung. Mindestens 80 Prozent der hierfür anfallenden Kosten übernimmt die LKK. Gefördert werden je Person maximal zwei Kurse pro Kalenderjahr.
Informationen hierzu stellt die LKK im Internet unter Gesundheitskurse finden bereit. Außerdem fördert die SVLFG als LKK die Selbsthilfe im Suchtbereich. Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige können sich jederzeit an eine Sucht-Selbsthilfegruppe wenden. Im Rahmen der Selbsthilfe unterstützen sich die Betroffenen gegenseitig.
Besondere Behandlungsprogramme
Für bereits Erkrankte bietet die LKK sogenannte Disease-Management-Programme an. Diese betreffen Versicherte mit Asthma bronchiale oder Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). „Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Folgeerkrankungen zu verhindern“, so Heins. Hierfür werden individuelle Therapieziele vereinbart. Die Patienten sind aktiv an der Behandlung beteiligt und arbeiten eng mit Ärzten, Kliniken und anderen Therapieeinrichtungen zusammen. Mehr hierzu unter DMP bei chronischen Erkrankungen.
Zahlen zum aktuellen Tabakkonsum in Europa
Laut AIM konsumiert ein Viertel aller Europäer Tabak, bei den 15- bis 24-Jährigen ist es sogar nahezu jeder Dritte. Jedes Jahr sterben mehr als acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Tabak tötet nicht nur die Hälfte seiner Konsumenten – auch sterben etwa 1,2 Millionen Menschen jedes Jahr an den Folgen des Passivrauchens. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Fast die Hälfte aller Kinder atmet durch Tabakrauch verunreinigte Luft ein und 65.000 Kinder sterben jedes Jahr an Krankheiten, die auf Passivrauchen zurückzuführen sind.
Linktipps
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) unterstützt beim Rauchstopp und weist auf folgende Präventionsprogramme hin:
- Kostenfreie Telefonberatung zum Rauchstopp unter 0800 8313131
- Online-Ausstiegsprogramm mit persönlicher Begleitung unter rauchfrei-Info
- Kurse für Betriebe unter rauchfrei-Programm