Diese Website verwendet Cookies, die für die Funktionalität der Site notwendig sind. Wenn Sie mehr über die genutzten Cookies erfahren möchten, lesen Sie sich bitte unsere Ausführungen zu Cookies in unserer Datenschutzerklärung durch.

Indem Sie dieses Banner schließen, die Seite nach unten scrollen, einen Link anklicken oder Ihre Recherche auf andere Weise fortsetzen, erklären Sie sich mit dem Gebrauch von Cookies auf unserer Site einverstanden.

2023 fünf Tote bei Waldarbeiten in Hessen  

10.01.2024

Vergrößerung des Bildes für Mann in persönlicher Schutzausrüstung steht auf Spannungssimulator. Er zersägt einen Baumstamm mit der Motorsäge..
Frank Röder (Hessen Forst) am Spannungssimulator
Fünf Menschen kamen 2023 in Hessen bei Waldarbeiten ums Leben. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) weist in ihren Veranstaltungen vor Ort auf die Gefährdungen im Forst hin, so auch im November in Steinau (Main-Kinzig-Kreis).

Zwar entfallen im Zuständigkeitsbereich der SVLFG bundesweit nur sieben Prozent aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle auf den Forstbereich, jedoch liegt der Anteil der tödlichen Unfälle bei rund 30 Prozent in diesem Arbeitsgebiet. Dies macht deutlich, dass Waldarbeiten nach wie vor zu den gefährlichsten überhaupt zählen.

Die SVLFG betreibt daher Präventionsarbeit vor Ort. Ende November lud sie in Zusammenarbeit mit der Forstbetriebsgemeinschaft Bergwinkel und dem Landesbetrieb Hessen Forst in den Steinauer Ortsteil Seidenroth zu einem Waldsicherheitstag ein. Etwa 50 Waldbesitzer informierten sich an drei Stationen über die seilwindenunterstützte Fällung, die sichere Aufarbeitung von Brennholz und allgemeinen Gesundheitsgefahren bei der Waldarbeit. Außerdem wurde eine Baumfällung mit Hilfe eines hydraulischen Fällkeils demonstriert.

Markus Knapp (SVLFG) und Stefan Martens (Hessen Forst) erläuterten, wie wichtig es ist, seine Grenzen zu kennen und gegebenenfalls auf Profis zurückzugreifen, um sich nicht zu gefährden. Waldbesitzer können sich vielfach weiterbilden, zum Beispiel über die Mobile Waldbauernschule oder in einem speziellen Erste-Hilfe-Kurs für Waldarbeiter.

Die seilwindenunterstützte Fällung spielt vor allem bei geschädigten Bäumen eine wichtige Rolle und sollte insbesondere im Laubschadholz angewendet werden, wenn ein hochmechanisierter Einsatz mit einem Harvester nicht mehr möglich ist. Thomas Wickert (SVLFG) und Jens Rudolf (Hessen Forst) demonstrierten den Teilnehmern diese Fällungsweise und erklärten Schritt für Schritt wie dabei vorgegangen werden muss. Der Biege- und Spannungssimulator half den Beteiligten zu verstehen, wie Zug- und Druckkräfte im Holz wirken und wie man diese richtig beurteilen kann.

Frank Röder (Hessen Forst) zeigte an der Motorsäge was passieren kann, wenn man die Kräfte falsch beurteilt. Auch auf die Gefahren eines falsch aufgesetzten Brennholzpolters wurde eingegangen.

Die Persönliche Schutzausrüstung ist ein wesentlicher Bestandteil der Forstarbeiten und wurde von Sebastian Höh (SVLFG) und Markus Knapp näher erläutert. So müssen beispielsweise Schutzhelme regelmäßig auf mögliche Schäden überprüft werden und nach fünf Jahren ausgetauscht werden. Schnittschutzhosen sollten nach 50 Wäschen erneuert werden. Gefährdungen durch Zoonosen und klimatische Faktoren war ein weiteres Thema. 

Vergrößerung des Bildes für Eine Gruppe Menschen in persönlicher Schutzausrüstung steht im Wald um einen Traktor mit Forstseilwinde.
Die Teilnehmenden an der Forstseilwinde