Sicheres Jagdwesen
Hier finden Sie nützliche Tipps und klare Anweisungen zur sicheren und gesunden Ausübung der Jagdarten und zur Arbeit im Revier.
Die Jagd ist nicht nur ein faszinierendes Naturerlebnis, sondern auch eine Tätigkeit, die Verantwortung und Sorgfalt erfordert. Sicherheit steht dabei an erster Stelle. Um Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, die Regeln der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) zu kennen und zu befolgen.
Unser Ziel ist es, dabei zu helfen, die Jagd verantwortungsvoll und unfallfrei auszuüben.
Themen im Überblick
Sicherheit bei der Jagd: Verantwortung für alle!
Ob als Jagdherr, Jäger oder Helfer: Jeder trägt seinen Teil dazu bei, Unfälle zu vermeiden und die Vorschriften einzuhalten.
Die Vorschriften der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und anderer Institutionen stellen klare Anforderungen an Jagdherren (Pächter oder Eigenjagdbesitzer), Jagdleiter, Jäger, Treiber und Helfer. Jeder hat eine Rolle, und jeder trägt Verantwortung.
Pflichten des Jagdherren:
Als Jagdherr tragen Sie die Hauptverantwortung für einen sicheren Jagdablauf. Dazu gehören:
- Einsatz geeigneter Personen: Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten körperlich und geistig fit für ihre Aufgaben sind
- Überprüfen Sie die Jagdscheine
- Unterweisungen: Informieren Sie alle Teilnehmer über Sicherheitsmaßnahmen und Vorschriften.
- Prüfung der Ausrüstung: Kontrollieren Sie jagdliche Einrichtungen und Fahrzeuge gemäß VSG und StVZO.
- Versicherungsschutz: Vergewissern Sie sich, dass Transportfahrzeuge ausreichend versichert sind, z. B. durch eine Überprüfung der Deckungssumme.
Sicheres Verhalten ist Pflicht! Verstöße gegen Vorschriften können ernsthafte Konsequenzen haben:
- Bußgelder
- Strafverfahren
- Zivilrechtliche Haftung
Verwenden Sie nur Schusswaffen, die nach den Bestimmungen des Waffengesetzes zugelassen sind. Sie müssen funktionssicher sein und dürfen nur bestimmungsgemäß verwendet werden.
Eine Waffe ist sind funktionssicher, wenn
- sie zuverlässig gesichert werden kann,
- der Verschluss dicht ist,
- sie keine Laufaufbauchungen, Laufdellen oder Rostnarben aufweist.
Handspanner müssen Sie nach der Schussabgabe aktiv entspannen. Bei Flinten sind die Schlösser nach der Schussabgabe entspannt. Kipplaufwaffen sind dicht, wenn das Laufbündel „spielfrei“ (nicht klappernd) im Verschlussgehäuse sitzt (ggfs. Verschlüsse Instand setzen).
SELBST HAND ANLEGEN VERBOTEN
Lassen Sie Reparaturarbeiten an Waffen nur von einer Fachwerkstatt vornehmen. Nicht beschossene Waffen dürfen nicht benutzt werden.
Der sichere Umgang mit Schusswaffen erfordert stets höchste Aufmerksamkeit.
Hier finden Sie die wichtigsten Hinweise um Umgang mit Schusswaffen gemäß VSG 4.4:
- Alle Waffen sind immer als geladen zu betrachten!
- Nie eine Waffe auf etwas richten, das man nicht treffen will!
- Solange die Visiervorrichtung nicht auf das Ziel gerichtet ist, ist der Zeigefindet außerhalb des Abzugsbügels zu halten!
- Seines Ziels sicher sein!
- Nach einem Versager: 10 Sekunden warten
Falls ein Schuss ausbleibt, warten Sie mindestens 10 Sekunden mit der Mündung in sicherer Richtung. Es könnte eine verzögerte Zündung vorliegen. - Laufkontrolle ist Pflicht
Vor dem Laden und nach einem Versager muss der Lauf auf Fremdkörper, Geschossreste und Schäden kontrolliert werden. - Keine Zweckentfremdung!
Eine Schusswaffe darf niemals zweckentfremdet werden, zum Beispiel als Stütze zum Übersteigen von Zäunen, zum Aufstoßen von Hochsitzluken oder Erschlagen von Wild. - Verwendung der richtigen Munition
Nutzen Sie nur die für Ihre Waffe vorgesehene Munition in einwandfreiem Zustand. Feuchte oder selbst nachgetrocknete Munition ist nicht sicher! Selbst hergestellte oder wiedergeladene Munition muss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. - Schutz vor Fremdkörpern im Lauf
Eine einfache Methode, das Laufinnere vor Schmutz zu schützen, ist das Zukleben der Mündung mit einem durchschießbaren Klebestreifen. - Besonderheiten bei älteren Waffen
Ältere Waffen mit Schwarzpulver-Läufen dürfen nicht mit modernen Nitropatronen genutzt werden (z. B. bei Damastläufen).
Sichere Waffenhandhabung bei der Jagd:
Die Jagd bringt große Verantwortung mit sich – insbesondere im Umgang mit Schusswaffen. Hier sind die wichtigsten Regeln der VSG 4.4. Jagd, die jede Jägerin und jeder Jäger kennen und einhalten muss:
Umgang mit geladenen Schusswaffen
- Schusswaffen dürfen nur während der tatsächlichen Jagdausübung geladen sein.
- Die Laufmündung muss immer in eine ungefährliche Richtung zeigen – unabhängig davon, ob die Waffe geladen ist oder nicht.
- Nach dem Laden ist die Waffe sofort zu sichern.
Besondere Vorsicht beim Umgang mit dem Stecher der Waffe
- Eine gestochene Waffe (Waffe mit Spannsystem) muss umgehend gesichert und entstochen werden, falls kein Schuss abgegeben wird.
- Beim Pirschen gilt: Die Waffe darf weder eingestochen noch entsichert sein.
Sicherheit beim Fahrzeuggebrauch und Waffentransport
- Vor dem Ein- und Aussteigen sowie während der Fahrt müssen Schusswaffen entladen sein.
- Eine Waffe gilt als entladen, wenn keine Munition im Patronenlager oder Magazin ist.
- Beim Transport im Fahrzeug müssen die Regeln des Waffengesetzes beachtet werden:
- Die Waffe darf nicht zugriffsbereit sein und muss von der Munition getrennt aufbewahrt werden.
- Sie muss von der Munition getrennt aufbewahrt werden.
Sicheres Jagen vom Hochsitz
Die Jagd vom Hochsitz bietet viele Vorteile, erfordert aber auch besondere Vorsicht. Hier sind die wichtigsten Regeln, um sicher und verantwortungsvoll zu handeln:
- Beim Besteigen oder Verlassen eines Hochsitzes sowie beim Überwinden von Hindernissen oder in ähnlichen Gefahrenlagen müssen die Läufe (Patronenlager) entladen sein.
- Prüfen Sie die Stabilität des Hochsitzes, bevor Sie ihn besteigen.
- Verlassen Sie den Hochsitz bei Sturm oder Gewitter, um Unfälle zu vermeiden.
ALLEIN AUF DER JAGD
Informieren Sie eine Vertrauensperson über Ihren Aufenthaltsort, wenn Sie allein jagen.
Führen Sie ein Mobiltelefon mit, um im Notfall Hilfe rufen zu können.
Sichere Schussabgabe
Die Schussabgabe zählt zu den heikelsten Momenten der Jagd. Um Unfälle und Gefährdungen zu vermeiden, gelten klare Regeln für Jägerinnen und Jäger:
- Sicherheit steht an erster Stelle: Ein Schuss darf nur abgegeben werden, wenn sich der Schütze sicher ist, dass niemand gefährdet wird.
- Kugelfang immer beachten:
Freier Himmel oder ebene Flächen ohne ausreichenden Kugelfang sind tabu! Ein Geschoss kann kilometerweit fliegen und Personen in großer Entfernung treffen.
Ein natürlicher Kugelfang, etwa durch Geländeformen oder beim Schießen aus einem erhöhten Ansitz, ist Pflicht. Wald oder erhöhter Bewuchs eignen sich nicht als Kugelfang. - Vorsicht vor Abprallern: Steine, gefrorener Boden, Äste oder Wasserflächen können Geschosse abprallen lassen. Auch beim Durchschlagen eines Wildkörpers besteht Verletzungsgefahr für andere.
Beim Einsatz von Stahlschroten oder Solidgeschossen ist besondere Sorgfalt erforderlich, da hier ein erhöhtes Risiko für Abpraller besteht. - Schussabgabe aus Wasserfahrzeugen: Von Wasserfahrzeugen aus darf im Stehen nur geschossen werden, wenn das Fahrzeug gegen Umschlagen und der Schütze gegen Stürzen gesichert ist.
Wann ist ein Begleiter bei der Jagdausübung notwendig?
Es gibt Situationen bei der Jagd, die mit besonderen Gefahren verbunden sind und in denen ein Begleiter unverzichtbar ist. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum eine zweite Person dabei sein sollte:
- Gefährliche Jagdbedingungen
Unwegsames Gelände: Die Bergung von Wild im Hochgebirge, auf Gewässern oder in Mooren kann körperlich sehr anstrengend und gefährlich sein.
Schwierige Wetterverhältnisse: Starke Kälte, Regen oder andere extreme Bedingungen können die Kräfte einer einzelnen Person schnell überfordern. - Unterstützung im Notfall
Der Begleiter sollte in der Lage sein, Erste Hilfe zu leisten und Rettungsmaßnahmen einzuleiten, falls es zu einem Unfall kommt.
Ein Mobiltelefon ist eine wichtige Ergänzung, um im Ernstfall Hilfe rufen zu können.
- Nachsuche auf wehrhaftes Wild
Bei der Nachsuche auf angeschweißtes, wehrhaftes Wild, wie Wildschweine oder Rotwild, ist ein Begleiter von Vorteil. Dabei ist eine klare Absprache zwischen Begleiter und Schweißhundeführer notwendig, um sicher und effektiv vorzugehen.
- Beim Einsatz von Klettersitzen
Beim Einsatz von Klettersitzen muss die Höhenrettung sichergestellt sein.
Hinweise für den Bau und die Nutzung von Hochsitzen in der Jagd
Gesetzliche Regelungen: Neben den jagdlichen Vorschriften müssen auch Bauordnungen und Naturschutzgesetze beachtet werden. Bei Unsicherheiten ist eine Rücksprache mit den zuständigen Behörden ratsam.
Sicherheitsvorkehrungen bei Wetterbedingungen: Hochsitze sind bei Gewitter und Sturm zu verlassen, um Unfälle zu vermeiden.
Anpassung an Gegebenheiten: Die Höhe und Bauart eines Hochsitzes hängen von den örtlichen Bedingungen und jagdlichen Anforderungen ab.
Unfallverhütungsvorschriften (VSG): Beim Bau jagdlicher Einrichtungen sind Vorschriften wie VSG 2.1, 2.3 und 2.7 zu beachten.
§ 7 VSG (1) 4.4 JAGD ZU JAGDEINRICHTUNGEN
Der Unternehmer muss sicherstellen, dass
1. Hochsitze, ihre Zugänge sowie Stege fachgerecht errichtet und mit Einrichtungen gegen das Abstürzen von Personen gesichert sind,
2. bei ortsveränderlichen Hochsitzen die Standsicherheit gewährleistet ist,
3. Hochsitze vor jeder Benutzung, mindestens jedoch einmal jährlich, geprüft werden,
4. nicht mehr benötigte Einrichtungen abgebaut werden.
Der Einsatz von Motorkettensägen erfordert die Einhaltung zusätzlicher Bestimmungen, darunter VSG 3.1 §6 und VSG 4.3.
Verwendung von Schutzausrüstung: Beim Einsatz der Motorsäge ist persönliche Schutzausrüstung (PSA) Pflicht, bestehend aus:
- Sicherheitsschuhen mit Schnittschutz,
- Schnittschutzhose,
- Arbeitshandschuhen,
- Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz.
FÜR DEN SICHEREN BAU UND DIE NUTZUNG EINES HOCHSITZES SIND FOLGENDE PUNKTE ZU BEACHTEN:
- Holz als Baumaterial muss gesund, entrindet und kräftig sein. Morsche oder faule Hölzer müssen sofort ausgetauscht werden.
- Der Einstieg / Überstieg muss sicher sein, der Vorbau ist mit einem Geländer gesichert, beim seitlichen Einstieg ist die Leiter 1 m höher als der Kanzelfußboden oder neben dem Einstieg befindet sich eine Möglichkeit zum Festhalten.
- Von Einstiegen durch den Fußboden ist zwingend abzuraten, da eine eventuell erforderliche Rettung eines Jagenden sich äußerst schwierig gestaltet.
- Einstiege der Kanzel sind bspw. durch eine Tür oder einen klappbaren Bügel gesichert.
- Bei Ansitzleitern dient die vordere Gewehrauflage als Absturzsicherung. Sie muss fest angebracht sein.
- Kanzelaufbauten müssen so montiert werden, dass Regenwasser nicht direkt auf die Unterkonstruktion tropft.
- Fußbodenbretter im Außenbereich werden mit 1 cm Abstand aufgenagelt, damit die Feuchtigkeit besser abziehen kann.
- Hölzer, die in den Boden eingelassen werden, sollten gegen Fäulnisbildung behandelt sein, z. B. kesseldruckimprägniert.
- Hauptholme oder Eckstangen werden auf einem Fundament befestigt oder stehen auf Stein / Betonplatte und sind mit Erdankern gesichert.
- Im hohen Gras hält sich die Feuchtigkeit. Deshalb Leiterfüße und Hauptholme oder Eckstangen nie zuwachsen lassen.
Verkehrsicherungspflicht
Jagdliche Einrichtungen unterliegen der Verkehrssicherungspflicht.
Regelmäßige Kontrollen sind unerlässlich und können, wenn nötig, auch mittels zerstörender Prüfmethoden erfolgen (z. B. mit Werkzeugen wie Messer, Beil oder Schraubendreher).
Zudem sollte stets bedacht werden, dass auch unbefugte Dritte die Einrichtungen nutzen könnten.
Sicherer Umgang mit Leitern: Hinweise zur Konstruktion und Aufstellung
Leitern mit aufgenagelten oder geschraubten Sprossen dürfen ausschließlich an geneigt stehenden Leitern verwendet werden.
Wichtige Regeln für die Aufstellung von Leitern:
- Der Neigungswinkel sollte zwischen 65 und 75 Grad liegen.
- Der Abstand zwischen den Leiterholmen beträgt idealerweise ca. 40 cm.
- Die Sprossen sollten in einem Abstand von 28 cm angebracht sein.
- Beim Nageln der Sprossen sollte ein Überstand von etwa einer Handbreit berücksichtigt werden, um ein Reißen des Holzes zu verhindern und eintretende Feuchtigkeit am Stirnholz von der Holzverbindung fern zu halten.
- Auf den bereitgestellten Zeichnungen finden Sie verschiedene Möglichkeiten zur sicheren Befestigung der Sprossen.
Sicher und organisiert auf Nachsuche
Eine Nachsuche erfordert klare Zuständigkeiten, geeignete Ausrüstung und Sicherheitsmaßnahmen. Hier sind die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche und sichere Nachsuche:
- Hundeführer als Verantwortlicher
Der Hundeführer wird vom Jagdleiter (Unternehmer oder Beauftragter) bestimmt. Weisungsrecht: Der Hundeführer gibt bei Beteiligung weiterer Personen die Anweisungen. - Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Jede Nachsuche birgt Risiken – daher ist Schutzausrüstung unerlässlich: Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Keilerschutzhose und großflächige signalfarbene Kleidung, damit Sie jederzeit gut sichtbar sind. - Schutz der Waffe
Der Lauf der Waffe muss vor Schmutz und Fremdkörpern geschützt werden. Eine bewährte Methode ist das Abkleben der Mündung mit durchschießbarem Klebestreifen. - Kein Platz für Kinder und Jugendliche: Kinder und Jugendliche dürfen nicht an der Nachsuche teilnehmen.
- Erste Hilfe muss gewährleistet sein
Der Jagdleiter sorgt für die Bereitstellung von Erste-Hilfe-Material. Empfohlene Verbandkästen: Kleiner Verbandkasten nach DIN 13157 (C) für allgemeine Einsätze, KFZ-Verbandkasten nach DIN 13164 für den Außenbereich. Standort: Das Material muss schnell erreichbar und sauber aufbewahrt sein.
Für Ihre Sicherheit und Gesundheit:
Messungen zeigen, dass auch unter Einsatz eines Schalldämpfers geeigneter Gehörschutzes bei der Jagdausübung erforderlich ist!
An der Laufmündung von jagdlichen Waffen entsteht ein Mündungsknall von bis zu 160 dB. Ihr Gehörschutzes muss daher eine Lärmreduktion auf mindestens 137 dB erreichen. Der sog. SNR-Wert (Single Number Rating) gibt hierfür die Schallreduktion an.
Aktive Gehörschützer können durch eingebaute Mikrofone und einen Verstärker Sprache und Umgebungsgeräusche originalgetreu wiedergegeben. Bei auftretendem Impulslärm (wie Schüssen) wird der Lärmpegel begrenzt.
Sicher auf dem Schießstand trainieren
Das Übungsschießen auf behördlich zugelassenen Schießständen dient der Verbesserung der Fertigkeiten und fördert den sicheren Umgang mit Waffen. Dabei sind folgende Punkte besonders wichtig:
Verhalten auf dem Schießstand
- Handhabung der Waffen auf dem Schießstand
Gewehrriemen entfernen.
Langwaffen ungeladen und mit geöffneten Verschlüssen bzw. abgekippten Läufen tragen.
Nicht abkippbare Waffen (z. B. Repetierer) mit offenem Verschluss und Mündung nach oben tragen.
Kurzwaffen: Immer im Futteral oder Koffer transportieren.
- Auf dem Schützenstand
Die Mündung muss immer in die vorgeschriebene Schussrichtung zeigen.
Nach einem Versager: 10 Sekunden warten, Waffe in Schussrichtung halten
Verhalten auf dem Schießstand
- Schutz von Gehör und Augen
Lärmschutzanforderungen: Der Schallpegel muss auf mindestens 137 dB reduziert werden. Achten Sie auf den SNR-Wert des Gehörschutzes.
Schutzbrille beim Skeetschießen: Sie schützt die Augen vor Tontaubensplittern.
- Besonderheiten auf dem Kugelstand
Was Sie wissen und bachten sollten
Die Fallenjagd ist ausschließlich ausgebildeten Jägern erlaubt, die ihre Fachkunde durch spezielle Lehrgänge der Landesjagdverbände gemäß den Landesjagdgesetzen nachgewiesen haben.
Hier sind einige wichtige Hinweise, um die Sicherheit und Effizienz bei der Fallenjagd zu gewährleisten:
- Sicheres Spannen von Fangeisen
Fangeisen dürfen ausschließlich mit Spannhebeln oder anderen geeigneten Hilfsmitteln gespannt werden. Achten Sie darauf, nur Fangeisen zu verwenden, die nach dem Bundesjagdgesetz (BJG) oder den Jagdgesetzen der Länder zugelassen sind. - Gefährdungen für Menschen und Tiere lassen sich durch bestimmte Maßnahmen minimieren, beispielsweise:
Verblendete Fangbunker: Diese schützen vor ungewollten Berührungen.
Fallenkästen oder Fangburgen: Konstruktionen aus Holz, Beton oder anderen geeigneten Materialien bieten zusätzliche Sicherheit. - Hilfsmittel: Zum Sichern und Entsichern von Fallen haben sich bewährt:
Astgabeln,
eingekerbte Hölzer oder
aufgesägte, abgewinkelte Rohrstücke. - Lebendfanggeräte als sichere Alternative: Lebendfanggeräte wie Kastenfallen, Kesselfallen oder Rohrfallen sind besonders schonend und bergen in der Regel keine Verletzungsgefahr für Menschen.
Zusätzliche Empfehlungen
Eine Fanganzeige erleichtert die Kontrolle der Schlagfallen.
Um Verletzungen durch das gefangene Tier zu vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz eines Sicherheitsfangkastens.
Der fachgerechte Umgang mit Wildbret ist entscheidend, um hochwertige Lebensmittel zu gewinnen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Hier die wichtigsten Punkte:
Ausstattung für die Versorgung im Revier
- Scharfe Messer mit feststehender Klinge: Für präzises Arbeiten beim Aufbrechen.
- Knochensäge (je nach Wildart): Erleichtert das Zerlegen größerer Wildkörper.
Sicherheit geht vor
Beim Zerwirken schützt die richtige Ausrüstung: Kettenhandschuhe bieten zuverlässigen Schutz vor Schnittverletzungen.
ERSTE HILFE
Mit einem Mobiltelefon kann bei vorhandener Netzverfügbarkeit in Notsituationen Hilfe herbeigerufen werden.
Eine Ausbildung als Erst-Helfer ist empfehlenswert und sollte regelmäßig aufgefrischt werden.
Vor der Jagd darauf achten:
- Netzverfügbarkeit im Jagdrevier überprüfen
- Standort und Zeitpunkt des Rückkehr Dritten bekannt geben
- Erste-Hilfe-Material muss stets erreichbar sein. Für die Einzeljagd ist das „Erste-Hilfe-Material für Waldarbeiter“ empfehlenswert. Für Gesellschaftsjagden ist ein Verbandkasten sinnvoll.
Gesund arbeiten im Revier
Jagen bedeutet auch, sich der biologischen Gefährdungen bewusst zu sein, die im Wald lauern. Für Jägerinnen und Jäger spielen Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind, eine wichtige Rolle.
Besonders im Fokus stehen dabei Zeckenstiche, die Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen können. Aber auch andere Gefahren wie den Fuchsbandwurm und entsprechende Schutzmaßnahmen sollten Jäger kennen.
Zu den bekanntesten zoonotischen Erkrankungen, die für Jäger von Bedeutung sind, gehören:
Zeckenübertragene Erkrankungen:
Borreliose: Eine durch Bakterien (Borrelia) verursachte Infektion, die unbehandelt chronische Schäden verursachen kann.
FSME: Eine durch Viren ausgelöste Entzündung des Gehirns, die durch Zeckenstiche übertragen wird und schwerwiegende Verläufe nehmen kann. Besonders in Risikogebieten ist hier eine Impfung ratsam.
Der kleine Fuchsbandwurm (Echinokokkose multilocularis):
Mit der erfolgreichen Bekämpfung der Tollwut konnten sich die Fuchsbestände seit den 1990er Jahren stark vermehren. Dadurch hat auch der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) an Bedeutung gewonnen. Besonders betroffen sind Regionen wie die Mittelgebirge Süddeutschlands, wo bis zu 50 % der Füchse infiziert sein können.
Der Parasit wird über die Eier, die mit dem Kot infizierter Füchse ausgeschieden werden, auf Zwischenwirte wie Nagetiere übertragen. Menschen können sich ebenfalls infizieren, etwa durch Kontakt mit Fuchskadavern, Tierfellen oder kontaminierten Lebensmitteln (z. B. rohe Beeren oder Pilze). Im menschlichen Körper entwickeln sich die Larven in der Leber, wachsen tumorartig und zerstören das Gewebe – eine seltene, aber gefährliche Erkrankung namens Echinokokkose, die unbehandelt tödlich verlaufen kann.
Wie können Sie sich schützen?
- Hand- und Körperhygiene: Nach Kontakt mit Fellen, Kadavern oder Arbeiten im Revier gründlich die Hände waschen.
- Handschuhe tragen: Beim Hantieren mit Füchsen oder Wildbret immer Handschuhe verwenden.
- Lebensmittel schützen: Waldfrüchte, Pilze oder andere Lebensmittel aus dem Revier gründlich waschen oder kochen, um mögliche Eier abzutöten. Abgetötet werden die Bandwurmeier nur durch Erhitzen über 60° C durch Kochen oder Backen.
- Haustiere kontrollieren: Hunde, die mit auf die Jagd gehen, können Eier im Fell tragen oder selbst infiziert sein. Regelmäßige Entwurmung ist essenziell.
- Wildbret sicher entsorgen: Bei verdächtigen Funden das Wildbret oder befallene Organe fachgerecht entsorgen, um die Verbreitung zu verhindern.
Wissen für Ihre Sicherheit zum Download
In unserer Broschüre B11 Jagd haben unsere Fachleute ausführliche Informationen für alle jagdlichen Tätigkeiten zusammengestellt. Weitere Präventionsbroschüren bündeln Informationen zu Erntejagden, Ansitzeinrichtungen und Klettersitzen.
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B11 Broschüre Jagd
Stand 12/2016
PDF, nicht barrierefrei, 1.66 MB -
B 44 Broschüre Erntejagd
Stand 09/2019
PDF, nicht barrierefrei, 1.9 MB -
B12 Broschüre Sichere Hochsitzkonstruktion
Anleitung für den Bau von sicheren Hochsitzen, Stand 11/2021
PDF, nicht barrierefrei, 4.47 MB -
B46 Broschüre Sicherer Einsatz von Klettersitzen
Stand 11/2021
PDF, nicht barrierefrei, 2.3 MB
Kurz und knapp
Unsere Flyer informieren Sie zu ausgewählten Themen. Die Checklisten ..........Die Downloads sind kostenlos.
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F05 Flyer Jagd
Stand 01/2016
PDF, nicht barrierefrei, 235 KB - Flyer Hinweise zur Ansprache des Jagdleiters bei Erntejagden PDF, nicht barrierefrei, 87.9 KB
- Flyer Hinweise zur Ansprache des Jagdleiters bei Schalenwildjagden PDF, nicht barrierefrei, 99.3 KB
- Flyer Hinweise zur Ansprache des Jagdleiters bei Niederwildjagden PDF, nicht barrierefrei, 96.7 KB
- Unterweisungshilfe Sicherheit bei der Jagd PDF, nicht barrierefrei, 2.95 MB
Vorschriften
Die Unfallverhütungsvorschriften der SVLFG heißen Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz (VSG). Sie sind für alle Versicherten bindend.
Artikel aus Mitgliedermagazin zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der Jagd
zum Download
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Fachartikel: Erntejagd: Sicherheit vor Jagderfolg
vom 26.09.2024
PDF, 181 KB - Artikel "Jäger und Berufsgenossenschaft - Vorteile für beide Seiten aus LSV kompakt 4/2020 PDF, nicht barrierefrei, 825 KB
- Fachartikel "Ohne Berufsgenossenschaft säße ich jetzt vielleicht im Rollstuhl" vom 07.12.2015 PDF, nicht barrierefrei, 794 KB
- Pressemitteilung - Kein genereller Unfallversicherungsschutz für Stöberhundeführer PDF, nicht barrierefrei, 78 KB
- Fachartikel "Aus dem Unfallgeschehen bei der Jagd" vom 17.11.2014 PDF, nicht barrierefrei, 163 KB
- Fachartikel "Fallwild sicher bergen" vom 24.04.2014 PDF, nicht barrierefrei, 93.1 KB
- Fachartikel "Gesellschaftsjagd: Stehen während der Fahrt verboten" vom 01.11.2013 PDF, nicht barrierefrei, 113 KB
- Artikel "Vor der Jagdsaison Ansitze prüfen und instand setzen" aus LSV kompakt 1-2018 PDF, nicht barrierefrei, 116 KB
- Fachartikel: Versichert bei der Jagd PDF, 129 KB