Mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen unterwegs
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Vorausgesetzt, das Fahrzeug entspricht der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (STVZO), ist gut gewartet und alle technischen Einrichtungen funktionieren einwandfrei. Fahrerschulungen, eine intensive Unterweisung in das Fahrzeug und in die Aufgabe durch den Unternehmer sowie eine Arbeitsplanung mit Zeitpolstern helfen, Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden.
Vorsicht Tote Winkel
Je größer und unübersichtlicher Fahrzeuge und Gespanne sind, desto schwieriger wird es für den Fahrer, alle Flächen rund um das Gefährt einsehen zu können. Das müssen vor allem aber auch Personen bedenken, die sich in der Nähe aufhalten, oder Fahrer, die ein landwirtschaftliches Fahrzeug überholen möchten. Im fließenden Straßenverkehr betrifft das vor allem Motorradfahrer. Sie verschwinden zum Beispiel bei einem Überholvorgang komplett im Toten Winkel und können dann vom Schlepper- oder Maschinenfahrer nicht mehr gesehen werden. Für den Schlepperfahrer heißt dass: Wenn er abbiegen möchte, rechtzeitig den Blinker setzen und häufig in den Spiegeln prüfen, ob sich Fahrzeuge von hinten nähern und mit dem Schulterblick vergewissern, dass sich kein anderer Verkehrsteilnehmer im Gefahrenbereich aufhält. Was viele Menschen auch nicht wissen: Nicht nur hinter, sondern auch direkt vor einem so großen Fahrzeug wie einem modernen Schlepper und seitlich davon sind große Tote Winkel, die der Fahrer ohne Hilfsmittel nicht einsehen kann.
Modulspiegel mit einem erweiterten Sichtfeld nach hinten und Kamera-Monitor-Systeme können ihm dabei helfen. Inzwischen gibt es Kamera-Monitor-Systeme, die nicht nur hinter dem Fahrzeug, sondern auch davor und seitlich die „Toten Winkel“ einsehbar machen. Nur solche Systeme mit Rundumsicht können auch, wenn sie einwandfrei funktionieren, einen qualifizierten Einweiser ersetzen.
Fahrzeuggespanne
Auch wenn es lästig erscheint, der Hänger gibt vor, wie schnell ein Fahrzeuggespann fahren darf. Die gesetzlichen Vorgaben müssen eingehalten werden. Bei zulassungsfreien Hängern liegt diese Grenze zum Beispiel bei 25 km/h – egal, wie schnell der Schlepper fahren könnte. Wer Fahrzeuggespanne organisiert, muss außerdem vor Fahrtantritt berechnen, ob die geplante Zusammenstellung die zulässige Anhängelast nicht überschreitet. Wird diese Marke überschritten, kann es passieren, dass der Schlepper die Last während der Fahrt nicht mehr bewältigen kann oder dass die Anhängevorrichtung abreißt und sich bei der Fahrt selbständig macht. Außerdem muss der Fahrer berücksichtigen, ob das Bremssystem der Last gewachsen ist.
Im Straßenverkehr muss grundsätzlich mit der Fußbremse gebremst werden. Die Joy-Stick-Bremse ist verboten, unter anderem deshalb, weil sie die Bremsen der Anhänger nicht ansteuert.
Ladung sichern
Wenn Großballen, Brennholz oder Baumstämme auf die Straße fallen, ist das extrem riskant. Die richtige Ladungssicherung ist deshalb besonders wichtig. Dazu benötigen die Fahrer passende Sicherungsmittel, wie zum Beispiel Bordwände, Planen, Netze und ausreichend dimensionierte Zurrgurte. Außerdem müssen sie wissen, wie die Sicherungsmittel richtig eingesetzt werden und die Ladung vorschriftsmäßig zu sichern ist.
Sehen und gesehen werden
Um bei Fahrten in der Dämmerung oder Dunkelheit gesehen oder erkannt zu werden, ist es wichtig, dass die Lichtanlage sauber und funktionsfähig ist. Der Fahrer muss dies bei seiner Abfahrtskontrolle prüfen. Weitere Sicherheit geben reflektierende Folienbänder an den Anhängern. Diese Konturmarkierungen helfen anderen Verkehrsteilnehmern, die Abmessungen des Fahrzeuggespanns bei Dunkelheit besser einzuschätzen. Der Einsatz der Arbeitsscheinwerfer auf der Straße ist verboten.
Unter www.svlfg.de/mediencenter finden Sie weiterführende Informationen.
Zuschuss von der SVLFG
Die SVLFG bezuschusst die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining für Schlepper und Gespanne.
Und vor der Fahrt ...
...Anschnallen nicht vergessen
Argumente gegen den Gurt wie Zeitersparnis, Bequemlichkeit oder Unwissenheit enden manchmal tödlich!
§ 21a StVO sieht vor, dass vorgeschriebene Sicherheitsgurte während der Fahrt angelegt sein müssen. Auch Beifahrer müssen den Gurt verwenden.